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Was meine Arbeit bei der Retriever Soko so interessant macht
#sokogeschichten
Ich habe mir einmal Gedanken darüber gemacht, was meine Arbeit bei der Retriever Soko so interessant macht.
Ich gehöre zum Team Pflegestellenbetreuung und Vermittlung.
Angefangen hatte es im April 2020 mit meiner ersten Betreuung. Wie konnte es anders sein, bei unserem 1. Vorsitzenden. Na klasse, war mein erster Gedanke, der Jackpot. Was sollte ich ihm als erfahrenen Tierschützer erzählen?...ich, die Neue.
Mein erstes Vorstellungsgespräch war dann sehr angenehm und nahm mir meine anfänglichen Ängste. Ich bekam Hilfestellung;
besser ging es nicht!
Ich begriff schnell, dass die Tätigkeiten um meinen Aufgabenbereich sehr umfangreich waren. Das Erstellen der Betreuungsberichte,
das Erstellen und Versenden des Pflegestellenleitfadens nach dem ersten Gespräch mit der
Pflegestelle, das Schreiben einer Willkommensgeschichte fürs Pflegestübchen...Ärmel hochgekrempelt und losgelegt.
Dann kam der Tag X. Lambada, eine ehemalige Zuchthündin sollte zur Soko kommen und die Pflegestelle holte Lambada persönlich ab.
Der erste Anruf erreichte mich: Hund ist an Bord! Noch einige wichtige Details und ich konnte loslegen.
Das tat ich auch...und der Adrenalinspiegel war auf dem Höchststand. Ran an den Laptop...die Geschichte fürs Pflegestübchen musste
ins Forum eingestellt werden. Ich habe alles fertiggestellt...wollte es hochladen...weg. WEG???...alles war auf
Nimmerwiedersehen verschwunden. HIIILLLLLFFFFFE!!!!!
Dieses Spiel erlebte ich genau in dieser Abfolge noch ein zweites Mal. Mittlerweile war meine Körpertemperatur auf
gefühlte 40 Grad Celcius angestiegen. Ich schwitze aus allen Poren, hatte einen glühend heißen Kopf und meine Finger
zitterten wie Espenlaub. Es fühlte sich an, als würde eine Ohnmacht nahen...
Beim dritten Anlauf funktionierte es dann doch noch. Wer hatte diese verrückte Idee, ausgerechnet mich fürs Team vorzuschlagen...und wieso habe ich ja gesagt???
Trotz anfänglicher Schwierigkeiten war es eine tolle Pflegebetreuung. Sie hat mich viel gelehrt, dank perfekter Unterstützung.
Keine meiner Betreuungen glich der anderen. Natürlich war Lambadas für mich die aufregendste, aber es war auch meine erste.
Dann gab es noch Leroy, den wunderschönen Schokobuben, der so massiv kaputte Gelenke hatte, dass er von einer Untersuchung unter Narkose in der Tierklinik direkt auf dem OP-Tisch landete. Eine Situation, die nicht nur mir die Tränen in die Augen trieb, denn das Leid eines noch so jungen Hundes erleben zu müssen, war schon nicht einfach.
Am schwierigsten aber war es für unsere gerade neue Pflegestelle, die einen fabelhaften Job absolvierte und alles erdenklich Mögliche für Leroy meisterte. Heute hat dieser tolle Kerl mit seinem sonnigen Gemüt eine wundervolle Familie an seiner Seite. Sie machen alles für Leroy und er führt ein, für seine gesundheitlichen Verhältnisse, schönes Retrieverleben.
Velvet, eine blonde ehemalige Zuchthündin, hatte es nicht so gut getroffen. Sie kam dann aber in eine Pflegestelle, in der sie ihr endgültiges und weltbestes Zuhause gefunden hat.
Ich könnte meine Erzählungen noch um einige Beispiele weiter ausführen. Allerdings würde das den Rahmen sprengen.
Ich habe nachgeschaut; zu meinen Betreuungen gehörten noch Halvar, Theo (Timm), Alice (Halona), Winnie, Nana, Larissa, Balou und Koffi.
Ich bin bin nun seit 11 Monaten im Team und in dieser kurzen Zeit haben all diese wundervollen Hunden ihre eigenen Familien gefunden, entweder wurden sie durch ihre Pflegestellen adoptiert oder es wurde über die Bewerbungsphase ein Zuhause gefunden. In allen Fällen konnten Hund und Mensch glücklich gemacht werden.
Ich habe in diesen Monaten viele Menschen mit den unterschiedlichsten Charakteren erlebt, besonders in den Bewerbungsphasen. Es waren interessante, herzerwärmende und manchmal auch anstrengende Kontakte. Es gab aber auch Menschen, die ihre eigenen Befindlichkeiten vorrangig sahen; zum Glück waren das aber nicht so viele.
In den meisten Fällen half mir mein gutes Bauchgefühl die Spreu vom Weizen zu trennen und am Ende die richtige
Entscheidung zu Gunsten der Tiere zu treffen, aber natürlich immer mit meiner entsprechenden Pflegestelle an der Seite, die meine Vorauswahl bislang immer guthieß. Sie sind die Menschen, die 24 Stunden mit den Tieren zusammenleben und diese hautnah erleben. Nur durch ihre Bemühungen für die Hunde und ihre Zustimmung haben wir diese Erfolge in den Vermittlungen erzielen können.
Ich liebe dieses "Zusammenspiel" und meine Tätigkeit für die Retriever Soko und hoffe, noch lange ein Teil dieses Teams bleiben zu dürfen.
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